Frank Weise
Piano, Gesang und Arrangement
Als Kind und Jugendlicher war Frank Weise offiziell Deep Purple Fan. Denn als Junge ABBA hören? Das ging damals gar nicht! Mit 14 kaufte er „Super Trouper“, hörte die Platte heimlich und war hin und weg.
Knapp 40 Jahre später kann man – als Erwachsener und Profimusiker, der Klavier, Orgel, Akkordeon, Gitarre, Bass, Schlagzeug, Flöte und Harmonika spielt – seine Begeisterung für ABBA glücklicherweise zugeben. Insbesondere dann, wenn im Rückblick und aus professionellem Blickwinkel klar ist: Die Freude an diesem Sound war definitiv keine pubertäre Verirrung, sondern hatte absolut berechtigte Gründe:
„Die Musik von ABBA ist zeitlos! Sie bringt tiefe Gefühle zum Ausdruck, die heute genauso aktuell sind wie damals. Ein Beispiel: „The Winner takes it all“ kommt auf den ersten Blick daher wie eine Siegeshymne. Doch dahinter verbirgt sich eigentlich ein sehr trauriger Song, der von einem großen Schmerz erzählt.“
ABBA – anfangs völlig unterschätzt
Selbst renommierte Musikjournalisten haben erst Jahre nach den großen ABBA-Erfolgen erkannt, dass die Kompositionen mit ihren eingängigen Melodien musikalisch brillant und die Arrangements hochprofessionell und innovativ waren.
„Benny arbeitete damals in einem Polarmusik-Studio, das mit den neuesten Aufnahmetechniken experimentierte. Hier wurden teilweise mehrere Oberstimmen über die Melodie gesetzt: Man nimmt sie zwar nicht einzeln wahr, doch sie machen den Sound fett. Andere Songs wurden gepitched, also schneller und etwas höher abgespielt als die Originalaufnahme. Und dann gehörte er auch noch zu den Glücklichen, die einen der heiß begehrten fünf Yamaha GX-1 Synthesizern besaßen.“
Grand Fete de la Musique National in Paris, Place de la Defense.
180.000 Zuschauer und 4 Millionen am TV.
„Benny“ wurde zur zweiten Persönlichkeit …
Mit 16 hatte Frank Weise bereits einen Arbeitsvertrag als Kirchenorganist, studierte in Duisburg und Hamburg Musik. Musik wurde sein Lebensinhalt. 2004 stieß er dann wieder auf ABBA: Für STARS IN CONCERT in der Essener Weststadthalle wurde ein Benny-Darsteller gesucht …
„Als ich mich vorstellte, sagten alle gleich: „Das ist er!“ Ich wuchs in den Charakter hinein, hörte die Musik immer und immer wieder, schaute unzählige Male die Videos, versetzte mich in die Mode und den Zeitgeist der 70er, ging einige Monate auf Welt-Tournee, verinnerlichte immer mehr Bennys Stil – und irgendwann hatten sie Recht: Da war ich „Benny“. Zumindest als zweite Persönlichkeit.“
Das goldene Piano
„ABBA GOLD“ – Frank Weise nahm den Namen eines der erfolgreichsten Kompilationsalben weltweit einfach wörtlich: Extra für ABBADELUXE ließ er sich ein goldenes Piano bauen und spielt auf einem solchen Tasteninstrument als einziger Profimusiker weltweit.
Eine schwarze Version des Yamaha CP70/80 – das Piano, auf dem Benny während seiner Tourneen spielte – befindet sich übrigens in seiner Privatsammlung und kommt ebenfalls gelegentlich zum Einsatz.
© Ernst Luk