Eine Zeitreise in die 70er

Schlaghosen. Plateau-Schuhe. Grell bunte Tapeten. Saturday Night Fever. Bunt war’s wirklich, damals. Das sieht jeder, der durch alte Fotoalben blättert: Kodak-Rot trifft Fuji-Blau. Das Jahrzehnt mit einer ungeheuren Vielfalt neuer Ausdrucksformen. Und das Verrückte wurde Teil des Normalen.

Aber gibt es wirklich Gründe, sich in diese Zeit zurückzusehnen? Einen ganz bestimmt! Immer wenn ABBAs Dancing Queen erklingt, erinnert man sich daran: Sie waren ja auch irgendwie schön, die 70er.

SOS. Money, Money, Money. Fernando. Fröhlicher Sound mit dieser leichten Prise Melancholie. Agnetha und Björn. Benny und Anni-Frid. Zwei singende Engel und zwei smarte Typen. Zwei glückliche Pärchen in perfekter Harmonie. Dezente Erotik – doch fern von jedem Schmuddel.

Sogar die Oma nickte damals: „Männer können ruhig lange Haare tragen. Aber gepflegt müssen sie sein!“ Benny und Björn waren gepflegt. Keine Frage.

Doch ABBA ist viel mehr als nur diese bunte heile Welt von gestern.

„Ich weiß nicht, ob wir so gut hingehört haben, wie wir sollten,“ erinnert sich der englische Musik-Journalist Chris Charlesworth an die Veröffentlichung von „Dancing Queen“. „Wir dachten: Noch eine ABBA-Single. Die wird auch wieder Nummer 1… Doch vermutlich hat sie sich niemand mit dem Kopfhörer angehört und darauf geachtet, wie gut sie produziert war!“ Ireen Sheer schwärmt: „Ich hätte mir damals auch so tolle Arrangements gewünscht.“ Und im Jahr 40 nach „Waterloo“ resümiert Peter Urban: „Eine Musik, die zeitlos ist!“

Und so manchmal wünscht man sie sich dann doch zurück, diese schöne Seite der 70er. Die ABBA-Seite. Vielleicht mit einer anderen Garderobe. Aber mit dem gleichen Charme. Der gleichen Leichtigkeit. Dem gleichen guten Sound.

Thank you for the music!